Wühltisch-Welpen in Eckernförde…

In der Einkaufszone von Eckernförde sitzen ein Mann und eine Frau auf der Straße. Vor sich einen Bettelhut, ein Napf mit Wasser und zwei Hunde. Ein etwa drei Monte alter Rüde, und eine vermutlich einjährige Hündin. Der Mann bietet mir die Hündin zum Kauf für 100 Euro an. Er hat auch Papiere dabei. Ich kann nicht überprüfen, ob sie wirklich zu dem Hund gehören. Ich suche nach einem Hund. Ich bin Tierpsychologe und weiß, dass es ein hohes Risiko ist, einen Hund mit unbekannter Herkunft zu kaufen. Ich bin Tierschützer. Ich weiß, dass man diesen Tierhandel nur verhindern kann, wenn keiner einen Hund von der Straße kauft. Ich finde die Hündin schön. Ich habe entsetzliches Mitleid. Mitleid ist ein schlechter Ratgeber. Und wenn ich ihm das Tier jetzt für weniger Geld abkaufe? Dann hat der Händler zwar ein schlechteres Geschäft gemacht, aber eine Hündin irgendwo im Ostblock wird wieder gedeckt, muss wieder die Welpen austragen, die wieder im Westen in den Einkaufszonen verhökert werden. Und die Tierheime quellen über vor alten und kranken Tieren, die abgegeben werden, weil ihre Menschen sie nicht mehr mögen und weil sie den Tierarzt nicht mehr bezahlen wollen oder können. Ich habe für meinen Kater frisches Fleisch gekauft. Ich verfüttere es an die junge Hündin. Der Mann hätte lieber Geld für einen Kaffee…..ich gebe es ihm nicht. Ich kaufe auch den Hund nicht. Ich gehe zur Polizei und will Anzeige erstatten. Irgendwie muss man diesen Hundehandel doch unterbinden können. Ich werde nach Hause geschickt: Man könne  nichts machen. Und abends im Fernsehen loben einige Politiker sich, weil sie ein paar neue  Eu-Versuchstier(-Hin-)richt( ungs-)linien  verabschiedet haben …… ich fange an zu weinen. Ich hab auch nichts bewirkt. Dschingis, mein Kater, schnurrt trotzdem. Ein kleines Stückchen Welt scheint noch in Ordnung..

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